Unsere pädagogischen Grundsätze

Unsere pädagogischen Haltungen und Maßstäbe bilden das Fundament unserer Arbeit bei BetreuWerk. Sie bestimmen, wie wir jungen Menschen begegnen, wie wir mit Familien kommunizieren und wie wir Betreuung gestalten – individuell, verlässlich und lösungsorientiert.

Ressourcenorientierung

Wir gehen davon aus, dass jedes Kind, jeder Jugendliche und jede Familie über eigene, wertvolle Ressourcen verfügt – auch oder gerade in Krisenzeiten. Ressourcenorientierung heißt für uns: Wir holen die Menschen dort ab, wo sie stehen, und arbeiten mit dem, was da ist. Wir erkennen vorhandene Stärken, machen sie sichtbar und bauen sie gemeinsam aus. Dabei nutzen wir auch das familiäre Umfeld, soziale Netzwerke und den Lebensraum der Kinder und Jugendlichen. Denn nachhaltige Veränderung gelingt nur, wenn sie im Alltag verankert ist.

Wertschätzung und Respekt

Respekt bedeutet für uns mehr als Höflichkeit. Es heißt: Wir begegnen jedem Menschen mit echter Aufmerksamkeit, Akzeptanz und Anerkennung – unabhängig von Verhalten, Hintergrund oder Einschränkung. Die Kinder und Jugendlichen sind Expert:innen für ihre Erlebnisse, die Eltern für ihre Familie. Unsere Fachkräfte bringen ihr Wissen und ihre Methoden ein, ohne sich über diese Expertisen zu stellen. Wir hören zu, sehen hin, fragen nach – und arbeiten mit dem Menschen, nicht am Problem.

Lösungsorientierung

Wir glauben, dass in jeder Krise auch die Fähigkeit zur Bewältigung steckt. Unsere Aufgabe ist es, diese Fähigkeit gemeinsam mit den Familien sichtbar zu machen und zu stärken. Wir bieten Sicherheit, Orientierung und passende Impulse, um Verstrickungen zu lösen und neue Perspektiven zu entwickeln. Dabei arbeiten wir nie nach Schema F – sondern reagieren individuell, flexibel und verantwortungsvoll. Wir begleiten nicht nur, wir stärken zur Selbsthilfe.

Systemischer Ansatz

Kinder und Jugendliche stehen nie für sich allein – sie leben in Systemen: Familie, Schule, Peergroup, Herkunftskultur. Der systemische Blick hilft uns, diese Zusammenhänge zu erkennen und in unsere Arbeit einzubeziehen. Jede Veränderung wirkt im System weiter. Deshalb zielen unsere Interventionen nicht darauf ab, Verhalten zu „korrigieren“, sondern Dynamiken zu verstehen und Entwicklung zu ermöglichen. Auch die Beziehung zwischen Betreuer:in und Klient:in ist Teil dieses Systems – und wird von uns achtsam gestaltet.

Beziehungsarbeit

Vertrauen ist die Grundlage jeder erfolgreichen Betreuung. Wir schaffen tragfähige Beziehungen durch Verlässlichkeit, Echtheit und kontinuierlichen Kontakt. Unsere Mitarbeitenden begegnen den Kindern und Jugendlichen mit Empathie, Geduld und klarem Halt. Auch mit den Eltern und Sorgeberechtigten arbeiten wir eng zusammen – auf Augenhöhe und im offenen Austausch. Diese Beziehungen pflegen wir aktiv über den gesamten Betreuungsverlauf hinweg, denn sie sind die Basis für Stabilität und Veränderung.

Kinderschutz und Inklusion



Kinder mit Beeinträchtigungen oder in belasteten Familiensystemen sind besonders gefährdet, Gewalt oder Vernachlässigung zu erleben. Deshalb leben wir Kinderschutz auf allen Ebenen – präventiv, aufklärend und schützend. Wir stärken Kinder in ihren Rechten, fördern ihren Selbstwert und sensibilisieren Familien für mögliche Risiken. Unsere Mitarbeitenden werden regelmäßig zu Kinderschutzthemen geschult – unter anderem durch unsere insoweit erfahrenen Fachkräfte nach §8a SGB VIII. Bei allen Fragen oder Sorgen rund um das Kindeswohl stehen auch die Standortleitungen und die Gesamtkoordination unterstützend zur Seite.
Inklusion verstehen wir nicht als Zusatz, sondern als Selbstverständlichkeit. Jeder junge Mensch hat ein Recht auf Teilhabe – unabhängig von Behinderung, Herkunft oder Verhalten. Dafür setzen wir uns jeden Tag ein.